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Kapitel 9

Auditives

Mit der anwesenden Wandergruppe wäre die Atmo ein O-Ton und als Ne­

benprodukt zu den Videoaufnahmen entstanden. Allein im Wald und ohne

Wandergruppe zerlegst du die Komponenten der Atmo und setzt sie später

beim Schnitt wieder zusammen.

ƒ Wohlfühlstille im Wald

Halte das Mikrofon des Aufnahmegeräts über deinen Kopf und starte die

Aufnahme, zwei Minuten sind ausreichend.

ƒ Vogelzwitschern

Mit etwas Pech musst du darauf warten und sehr vorsichtig in die Nähe

der zwitschernden Vögel schleichen, dann ruhig stehen bleiben und die

Aufnahme starten.

Sind sämtliche Vögel bereits in den Süden gezogen, hilft vielleicht der

Besuch des nahe gelegenen Tierparks oder Vogelgeheges. Sollte auch die­

ser Versuch scheitern, bleibt noch die Tonkonserve: Die Stimmen vieler

Vögel und auch andere Geräusche finden sich im Internet [13, 14, Rechte

beachten].

ƒ Schritte auf Waldboden

Diesmal wird das Aufnahmegerät in Richtung Füße auf dem Waldboden

gehalten und gestartet. Mal auf trockenem Laub, festem Waldboden oder

matschigem Untergrund laufen, das bringt später akustische Abwechs­

lung in das Video. Aufnahme starten und 20 bis 30 Sekunden laufen

­lassen.

ƒ Knackende, brechende Zweige beim Wandern

Diese Punktgeräusche zu erzeugen, klappt auch zu Hause am Küchen­

tisch. Zweige aus dem Garten oder hölzerne Schaschlikspieße mit etwas

Abstand vor dem Aufnahmegerät zerbrechen, schafft die gewünschte

akustische Illusion.

In den 4, 5, 6 ... Spuren des Schnittprogramms für Atmos und Geräusche

vereinst du diese akustischen Bausteine mit dem Videoclip – und wirst über

die Wirkung sehr staunen.

Kein Laut im Video erinnert an die störenden Forstarbeiten während des

Drehs. Kein Zuschauer bemerkt die nachträgliche »Gestaltung« der Wald-

Atmo. Keine Frage, ob das Ergebnis den Aufwand rechtfertig. Vielleicht ist

die aufwendig bearbeitete Atmo Teil eines Videos über ein interessantes tou­

ristisches Wander-Angebot?